Meine Damen und Herren,
bereits rund 20 Jahre laufen die Planungen für das Baugebiet Seeterrassen. Eine Bebauung am See als Verbindung zur Kernstadt war bereits Teil der Gesamtplanung und der öffentlichen Förderung im Rahmen der Landesgartenschau 2014, also sogar Teil des Konzeptes. Selbstverständlich hätte sich die Mehrheit des Rates und auch die Stadtspitze eine schnellere Entwicklung gewünscht. Insbesondere der Feldhamster hat uns hierbei ausgebremst. Etwa 15 Jahre konnte in der Kernstadt nur sehr eingeschränkt auf Bauland zugegriffen werden, erst die Römergärten haben die Trendwende eingeleitet.
Damit kommen wir auch zur ersten Erkenntnis, die auf der Bürgerversammlung am Montag noch mal deutlich wurde: Wir haben in Zülpich nicht etwa besonders viel Bauland ausgewiesen, sondern viel weniger als unsere Nachbarkommunen. Der Nachholbedarf ist enorm und die Nachfrage aus Zülpich ebenfalls.
Dann gibt es die Befürchtung, dass Zülpich zu stark wächst und die Infrastruktur überlastet wird. Doch umgekehrt wird ein Schuh daraus: Ohne Neubürger schrumpft die Zülpicher Bevölkerung und damit ihre Infrastruktur, zum Beispiel im Bereich der Schulen.
Wir haben in den vergangenen Jahren bewiesen, dass wir auf steigenden Bedarf mit erheblichen Bildungsinvestitionen reagieren. Auch auf mögliche Verkehrsprobleme haben wir Antworten gegeben und werden es wenn notwendig erneut machen.
Manche Zülpicher hielten es für besser, an anderer Stelle ein Baugebiet zu entwickeln. Hier wurde ein weiteres Mal deutlich, dass die Flächenverfügbarkeit, zum Beispiel Richtung Bahnhof, nicht gegeben ist. Ein neues Verfahren würde die Stadt um Jahre zurückwerfen. Herr Hartmann hat am Montag zurecht den Hinweis gegeben, dass die Konflikte an anderer Stelle nicht kleiner sein müssen, wenn wir von der Nähe zu Sportplätzen, Industriegebiet oder Bahn reden.
Der Seepark wird aus unserer Sicht von den neuen Nachbarn als Frequenzbringer profitieren. Jeder, der dort hinzieht, muss wissen, dass der Seepark zuerst da war. Dieses Bekenntnis muss sich im Kaufvertrag wiederfinden, denn gerade die CDU-Fraktion steht zu unserem Seepark.
Das waren ein paar Punkte, wo es vereinzelt andere Meinungen gibt, deswegen widme ich mich diesen Fragen. Die Bürgerversammlung habe ich mehrfach angesprochen und möchte jetzt zu den besonders positiven Punkten kommen. Denn wer am Montag und auch heute die Präsentationen gesehen hat, muss oder könnte zumindest zur Erkenntnis kommen: Das Warten hat sich gelohnt!
Moderner, innovativer und klimafreundlicher kann man sich ein Baugebiet kaum vorstellen. Der Projektentwickler setzt hier ein klares Zeichen und Maßstäbe für die Zukunft. Das ist einfach anzuerkennen und da sind Neiddebatten fehl am Platz. Die Stadt Zülpich hätte darüber hinaus nie die Mittel gehabt, diese Flächen zu erwerben.
Es wird das grünste und nachhaltigste Wohngebiet, dass wir in Zülpich bislang gesehen haben und die verhältnismäßig geringe Fläche, die versiegelt wird, wurde bereits ökologisch ausgeglichen, wie wir am Montag erfahren haben.
Dieses Wohngebiet hat einen sehr guten Mix in der Bebauung, nur Einfamilienhäuser sind nicht mehr zeitgemäß. Grundsätzlich möchten wir uns auch für Geschossbau öffnen, aber wir sollten realistisch bleiben. Das subventionierte Grundstück auf der einen Seite macht das Haus für die Familie (auch das Kettenhaus) teurer.
Der Rat hat dieses Vorhaben rund 20 Jahren mit einstimmigen Beschlüssen begleitet und es ist eine Frage der Glaubwürdigkeit, jetzt zu diesem Projekt zu stehen. Die Argumente Pro Seeterrassen haben sich in dieser Woche noch einmal vermehrt. Wir stimmen heute für Investitionen in Höhe von über 300 Millionen Euro, die in unsere Region fließen. Wir schaffen Kaufkraft und stärken die umliegenden Vereine, vom Sport, über die Feuerwehr bis hin zum Brauchtum und vieles mehr...  Die CDU-Fraktion wird der Vorlage daher gerne ihre Zustimmung geben!
Vielen Dank!
Timm Fischer, Fraktionsvorsitzender CDU